Studienreise der Reha-Sportgruppe vom 23. bis 27. Juni

-Reisebericht von Marlies Latzel-

 

Unter dem Motto „Wir fahren ohne Sorgen, singend in den Morgen“ stimmten 45 Mitglieder und Freunde der Reha-Sportgruppe in den Refrain eines Volksliedes bereits kurz nach der Abfahrt mit ein. Mit dem Reiseunternehmen Thieker aus Espelkamp ging es am sonnigen Montagmorgen in Richtung Brandenburg.

 

Die Stadt Werder war unser 1. Ziel. Werder liegt rd. 10 km von Potsdam und 40 km von Berlin entfernt. Die Kernstadt liegt auf einer Insel in der Havel, die dort 700 bis 1.400 m breit ist. Während des Stadtrundganges erlebten wir einen Hauch von „Toscana“ mitten in Brandenburg, offiziell auch „Blütenstadt an der Havel“ genannt. Die Blütenfeste hier zählen zu den größten Volksfesten Deutschlands. Eingebettet in eine hügelige und wasserreiche Landschaft ist Werder aber zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Die fast 700-jährige Stadtgeschichte wurde geprägt von Fischerei sowie dem Wein- und Obstanbau. Der „Werderaner Wachtelberg“ ist eine große Weinlage im Anbaugebiet Saale-Unstrut und ist die nördlichst eingetragene Lage für den Qualitätsweinanbau in der Bundesrepublik Deutschland. Leider konnten wir dieses Tröpfchen aus Zeitmangel nicht probieren.

 

Die vielen Informationen mussten wir während der Weiterfahrt erst einmal verarbeiten. Die meisten Mitglieder taten dies mit geschlossen Augen.

 

Wir erreichten bald die Gemeinde Zeuthen im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg, 30 km von Berlin gelegen. Die Zimmer im „See-Hotel Zeuthen“ wurden bezogen und wir konnten uns am reichlich ausgestatteten Buffett bedienen.

 

Das großzügige Areal des 4-Sterne Tagungs- und Wellness-Hotels wurde nach dem Abendsessen erst einmal genau erkundet. Wir staunten nicht schlecht, als wir die Bilder-Galerie der Gäste sahen, die in diesem Hotel bereits übernachtet hatten. Von der Kanzlerin Angela Merkel angefangen über Politiker, Schauspieler, Sänger, alle hatten hier bereits gewohnt. Und dann kam natürlich die Reha-Sportgruppe aus Pr. Oldendorf.

 

Den ersten Abend ließen wir auf der Hotel-Terrasse mit Seeblick ausklingen.

 

Bereits am nächsten Morgen wollten wir uns die einzigartige Lagunen-Landschaft des Spreewaldes ansehen. Wir fuhren in die heimliche Hauptstadt des Spreewaldes, nach Lübbenau.

Vom Busparkplatz tuckerten wir mit einer kleinen Bahn bis in den Ortsteil Lehde. Nach ein paar Schritten durch den Ortskern kamen wir zum ältesten Freilandmuseum in Brandenburg. Hier erwartete uns eine Führung. Wir erhielten einen lebhaften Eindruck in die Lebensweise der Spreewald-Bewohner vor über 100 Jahren. Wir sahen original eingerichtete Häuser und Wohnräume aus der damaligen Zeit und erfuhren, wie viele Menschen in ein Bett früher passten und wo die Tiere schliefen.

 

Nach so vielen Infos mussten wir uns erst einmal in der „Bauernschänke Wenske“ stärken. Hier konnten wird die typischen Spreewald Spezialitäten, wie die berühmten Gurken, Spreewälder Quark mit Lausitzer Leinöl oder auch Welsfilet  probieren.

 

Nach dem Essen wurden wir von den befreundeten Feuerwehrkameraden unseres Stadtteiles Getmold/Schröttinghausen begrüsst und wir kamen zum Höhepunkt unserer Spreewald-Tour.

 

Wir stiegen ein in die Haupttransportmittel des Spreewaldes. 3 Kähne mit Tischen und Bänken ausgestattet erwarteten uns. Wir wurden durch die weitläufigen Wiesen vorbei an liebevoll gepflegten Wohn- und Stallgebäuden gestakt und erhielten jede Menge Insider-Informationen. Tatkräftig halfen unsere jungen Männer bei den handbetriebenen Schleusungen. Wir legten eine Pause im scheinbar  von der  Außenwelt abgeschiedenen „Waldgasthaus Wotschofska“ ein. Hier bekamen wir einen Einblick, wie schnell sich unsere Kähne umrüsten ließen, um uns vor dem plötzlichen starken Regenschauer zu schützen.

 

Die Sonne konnten wir auf dem breitesten Teil der Spree zusammen begrüßen, indem unsere 3 Kähne nebeneinander durchs Wasser glitten. Hier konnten wir unseren Spreewalder Freunden auch beweisen, dass wir eine Sportgruppe sind und stimmten gemeinsam ein Seemannslied an, dass uns in den nächsten Tagen nur schwer wieder aus dem Kopf ging.

 

Nach der Rast im Erlenwald und unseren Turnübungen an Bord führte uns unsere Tour weiter durch die Fließe nach Lehde zurück. Direkt vor dem Schloß Senftenberg war unsere Anlegestelle. Die gewaltige Festung ist ein historischer Ort an der Grenze von Brandenburg und Sachsen und wurde damals zum Schutze Dresdens erbaut. Bis heute ist sie die einzig erhaltende Festungsanlage in Erdbauweise. Diese imposante Kulisse konnten wir uns leider nur von außen ansehen und nicht erobern, denn es war höchste Zeit, um die berühmten Plinsen zu probieren.

 

Nach diesen überwältigenden Erlebnissen brachte uns unser Bus wieder zurück in unser Hotel am „Zeuthener See“.

 

Heute, Mittwoch, wollten wir den Deutschen Bundestag mal so richtig in Augenschein nehmen. In Richtung Berlin wollten an diesem Morgen aber wohl alle Bundesbürger, denn es war Stau, Stau, Stau angesagt. Mit Verspätung kamen wir an, mussten aber die verstärkten Sicherheitskontrollen über uns ergehen lassen und konnten dann endlich unsere Bundeskanzlerin und die Minister im gut gefüllten Plenarsaal des Bundestages live sehen und hören. Auch die Kuppel des Reichstages haben wir erklommen und die einzigartige Aussicht über Berlin genossen.

 

Bevor wir eine Stadtrundfahrt antraten, haben wir uns noch mit einer „Berliner Curry Wurst“ gestärkt. Anschließend wurden uns während einer Schifffahrt auf dem Spree-/Landwehrkanal die Sehenswürdigkeiten Berlins vom Wasser aus erklärt. Leider konnten wir dieses aufgrund der Wetterlage nur bedingt verfolgen. Dafür kam aber die Geselligkeit unter Deck nicht zu kurz.

 

Nach dem erlebnisreichen Tag und Infos ohne Ende kehrten wir ins Hotel zurück und genossen mal wieder das exellent angerichtete Buffett.

 

Es ist bereits Donnerstag und für den ganzen Tag stand Potsdam auf dem Programm. Die Sonne lachte uns wieder zu, na ja, wenn Engel reisen.

 

Potsdam ist eine kreisfreie Stadt mit rd. 160.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt und Hauptstadt des Landes Brandenburg. Sie war früher einmal Residenzstadt der Könige von Preußen. Zunächst brachte uns der Bus zum bekanntesten Hohenzollern Schloß „Sanccouci“. Sanccouci heißt übersetzt „Ohne Sorge“ und so lautete ja auch unser Leitmotiv für diese Reise: Denn wir fahren ohne Sorgen, singend in den Morgen ….“.

 

Die Führung durch das Schloß und durch die berühmte Parkanlage war überwältigend. Bevor wir zu einer Stadtrundfahrt aufbrachen, konnten wir uns in der Fußgängerzone in der belebten Innenstadt stärken und bei einem Eis verweilen. Bei der Stadtrundfahrt zeigte uns die Führerin die weiteren Sehenswürigkeiten Potsdams, weitere Schlösser, Herren- und Sommersitze, Residenzen, die Glinicker Brücke und das „Holländische Viertel“. Dieses Viertel wird auch „Klein Amsterdam“ genannt. Wieso und warum, darüber erhielten wir wieder Infos, Infos, Infos.

 

 

Wir suchten auf der Rückfahrt schnell einen freien Speicherplatz in unserem Kleinhirn, denn wir wollten so bald wie möglich im Hotel sein:  es war Fußball angesagt.

 

Noch vor dem Abendessen trafen sich die Fußballbegeisterten an den Rezeption des Hotel, um unsere Deutsche Mannschaft mit „Rat und Tat“ zu unterstützen. Mit unseren sachkundigen Zurufen und Hinweisen verhalfen wir unserer Elf zum Sieg und danach hatten wir am Buffett wieder reichlich Auswahl und ließen es uns nach getaner Arbeit so richtig gut schmecken.

 

Am Freitagmorgen strahlte uns die Sonne wieder an, doch es hieß trotzdem Abschied nehmen.

 

Eigentlich war der Kopf ja schon prall gefüllt mit Informationen, aber wir wollten auf der Rückfahrt noch einen Zwischenstopp auf dem Spargelhof Buschmann/Winkelmann einlegen.

Jörg Buschmann, der 1990 zusammen mit Ernst-August Winkelmann den Familienbetrieb in Beelitz gegründet hat, begrüßte uns mit einem Gläschen Kürbis-Sekt. Die Führung durch den Betrieb konnte leider nicht mehr erfolgen, da das Spargelstechen bereits beendet war (24. Juni = Johannistag). Genießen konnten wir das edle Gemüse aber noch.

 

Nach dem Mittagessen war noch Zeit für Einkäufe im Hofladen und an den vielen Verkaufsständen sowie zu einem Besuch im angrenzenden Wildgehege.

 

Es war sehenswert, was die heimischen Unternehmer hier im Land Brandenburg aufgebaut haben und wenn wir im nächsten Jahr nach Winkelmann in Rahden zum Spargel-Buffett fahren, werden wir sicherlich an diesen schönen Tag zurück denken.

 

Da wir als Reha-Sportgruppe unterwegs waren und regelmäßig Gymnastikübungen machen, wollten wir auch auf der Rückfahrt etwas tun, damit wir munter und fit in Oldendorf aus dem Bus steigen können.

 

Wir machten also ein paar Koordinatsübungen der Schwierigkeitsgrade 1 und 2 und als 3. Übung etwas für den Kopf.

 

In einem „Spreewald-Quiz“ sollte jeder die Informationen der letzten Tage aus dem Speicherplatz im Kopf abrufen. Den Gewinnern winkten tolle Preise, wie z.B. eine Mega-Flasche Likörchen, eine Schloß-Besichtigung und als Hauptpreis „Eine schöne Woche“.

 

Gegen 18.30 kehrten wir dann gesund und munter nach Hause zurück.

Vollgestopft mit vielen tollen Eindrücken und Erlebnissen.

 

Bis zur „Endstation“ waren alle Mitglieder gut drauf. Wir hatten sonnige und fröhliche Tage, beeindruckende Erlebnisse, gesellige Stunden und Spaß ohne Ende. Kurz „Wir fuhren ohne Sorgen“ und selbst der Sport kam nicht zu kurz „Rum faldera“.